Viele fragen sich: „Brauche ich überhaupt eine Haftpflichtversicherung?“ oder „Ist die private Haftpflicht wirklich wichtig?“ Die klare Antwort: Ja – unbedingt!
Denn die Privathaftpflichtversicherung ist eine der günstigsten, aber auch wichtigsten Versicherungen überhaupt. Sie schützt dich nicht nur bei kleinen Missgeschicken, sondern auch vor Schäden, die dich sonst dein komplettes Vermögen – und mehr – kosten könnten.
Warum ist die Privathaftpflicht so wichtig?
In Deutschland gilt nach § 823 BGB: Wer einem anderen schuldhaft einen Schaden zufügt, haftet dafür unbegrenzt mit seinem gesamten Vermögen.
Das heißt: Es gibt keine Obergrenze. Jeder Schaden, den du verursachst, kann dir in voller Höhe in Rechnung gestellt werden. Und hier reden wir nicht nur von zerbrochenen Gläsern oder einer verkratzten Fensterscheibe.
Besonders gefährlich sind Personenschäden:
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Beim Radfahren stößt du versehentlich mit einem Fußgänger zusammen, der sich schwer verletzt.
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Ein Besucher rutscht in deiner Küche auf nassem Boden aus und muss operiert werden.
- Du rennst über die Straße, ein Auto weicht aus und es kommen Personen zu schaden.
Die Folgekosten solcher Unfälle können Millionenbeträge erreichen – Krankenhauskosten, Reha, Schmerzensgeld, Verdienstausfall. Ohne Privathaftpflichtversicherung wärst du dein Leben lang verschuldet, noch bevor die vielleicht die Chance hattest, selber Vermögen aufzubauen.
Oft wars das dann mit Haus im Grünen, Auto oder Handy auf Kredit.
Schufa-Score? Ciao Kakao. Wer wird auch jemanden Geld leihen, der über eine Million an offener Personenschadenzahlung hat.
Typische Schadenbeispiele aus dem Alltag
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Deine Kinder spielen Fußball im Garten, der Ball fliegt durch die Fensterscheibe des Nachbarn.
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Du verschüttest ein Glas Rotwein auf dem Designer-Teppich deiner Freunde.
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Als Mieter verursachst du einen Wasserschaden – mehrere Wohnungen sind betroffen.
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Beim Umzug eines Freundes fällt dir der Fernseher aus der Hand.
Stell dir vor, du fährst mit dem Fahrrad unachtsam über eine Kreuzung und stößt mit einem Fußgänger zusammen. Der Mann stürzt unglücklich, zieht sich eine schwere Rückenverletzung zu und ist danach dauerhaft eingeschränkt arbeitsfähig.
Die Kosten im Detail:
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Not-OP & Krankenhausaufenthalt: 60.000 €
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Reha & Physiotherapie über mehrere Jahre: 120.000 €
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Umbau des Hauses (barrierefrei, Rollstuhlrampe, Badumbau): 80.000 €
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Pflege- und Betreuungskosten: 15.000 € pro Jahr (bei 20 Jahren = 300.000 €)
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Schmerzensgeld: 150.000 €
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Verdienstausfall: 2.500 € netto monatlich × 25 Jahre (bis Renteneintritt) = 750.000 €
👉 Gesamtschaden: ca. 1.460.000 €
Und das ist noch nicht mal das absolute Extrem. In besonders schweren Fällen – z. B. bei bleibender Vollinvalidität eines jungen Menschen – können die Forderungen leicht über 3 Millionen Euro betragen.
Kleine Fehler – große Kosten. Genau deshalb ist die PHV so essenziell.
Must-haves in einer modernen PHV – gerade für Familien
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Forderungsausfalldeckung
Wenn dir jemand einen Schaden zufügt, aber selbst keine Haftpflicht hat oder zahlungsunfähig ist, springt deine Versicherung ein. -
Deliktunfähige Kinder
Kinder unter 7 Jahren (im Straßenverkehr bis 10) sind nicht haftbar. Ohne Zusatz bleibst du oft auf den Schäden sitzen – mit Einschluss übernimmt die Versicherung auch hier. -
Best-Leistungs- oder Marktgarantie
Klingt nach Sicherheit, ist aber nicht zwingend notwendig. Hast du einen unabhängigen Makler, der deine Verträge regelmäßig prüft, brauchst du diesen Aufpreis nicht. -
Hohe Deckungssumme
Früher Standard: 3 Mio. Euro. Heute empfehle ich mindestens 15 Mio. Euro pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden. Der Mehrbeitrag ist minimal, der Schutz unbezahlbar. -
Gefälligkeitsschäden
Hilfst du beim Umzug oder Renovieren, sind Schäden oft nicht automatisch abgesichert. Gute Tarife enthalten auch diese Fälle.
Häufige Irrtümer
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„Ich habe doch schon eine Hausratversicherung.“
Falsch. Die Hausrat deckt Schäden an deinem Eigentum ab, nicht die Schäden, die du bei anderen verursachst. -
„Meine Kinder sind noch klein, die haften nicht.“
Richtig – aber die Geschädigten haben trotzdem einen Anspruch. Ohne Absicherung zahlst du im Zweifel aus eigener Tasche oder gefährdest eine gute Freundschaft, da sie auf dem Schaden sitzen bleiben, weil du die Kiddies nicht richtig mit absicherst. -
„Als Single brauche ich das nicht.“
Doch! Auch allein kannst du jederzeit einen teuren Schaden verursachen. Und für Singles gibt es keine Ausnahme.
Ehrlich: Was verdient ein Makler an einer PHV?
Hier will ich dir mal einen realistischen Einblick geben:
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Jahresbeitrag Privathaftpflicht: 56 €
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Provision für den Makler: einmalig ca. 20 % = 9,072 EUR (Provision ist immer vom Nettobeitrag)
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Folgeprovision: ca. 5 % = 2,27 € pro Jahr
Ganz ehrlich: Damit verdient man kein Geld. Und da kann auch keiner Rundumserviceaufwand erwarten.
Genau deshalb lehnen viele Makler den Fall „Ich brauche nur eine PHV“ ab. Es lohnt sich schlicht nicht.
Ich sehe das etwas anders. Ich bin auch häufig geneigt abzusagen, aber für mich ist es wichtig, dass meine Kunden auch hier abgesichert sind – denn die PHV ist die Basis jeder Finanzplanung. Und (ganz ehrlich): Oft ergibt sich im Gespräch die Chance, einen Kunden einmal komplett vernünftig aufzustellen.
Nicht, weil ich dir etwas aufschwatzen will, sondern weil das genau die Berufung eines Maklers ist: für seine Kunden da zu sein, ganzheitlich zu beraten und Risiken im Blick zu haben. Eine PHV allein schützt dich nicht rundum. Und wenn ich hier nur halb oder gar nicht sauber berate, könnte das im Ernstfall sogar für mich eine Haftung bedeuten. Deshalb schaue ich nicht nur auf die eine Police, sondern immer auf das große Ganze. Mein Ziel ist, dass du nicht nur „irgendeine Versicherung“ hast, sondern ein Konzept, das dich und deine Familie wirklich schützt. Die "nur die PHV, bitte."-Kunden, müssen mir daher auch unterschreiben, dass sie die restliche Beratung von sich aus abgelehnt haben. Ich bin zwar Team Konzeptberater, aber ich hab halt auch ein Herz und ich will nicht, dass jemand zu Schaden kommt oder sein Leben finanziell nicht mehr auf die Reihe bekommt, nur weil er keine PHV macht und hier Hilfe braucht.
Für wen ist die PHV sinnvoll?
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Familien: Schutz für deliktunfähige Kinder, Gefälligkeitsschäden, hohe Deckungssummen.
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Singles: Pflicht – denn auch du haftest unbegrenzt für Schäden.
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Paare & junge Erwachsene: Wer sich etwas aufbaut, braucht Sicherheit, bevor ein Schaden alles zunichtemacht.
Kurz gesagt: Die PHV gehört in jeden Haushalt.
Kosten vs. Nutzen – unschlagbar
Eine Privathaftpflicht bekommst du schon ab wenigen Euro im Monat.
Im Verhältnis zum Schutz (oft 50 Mio. € Deckungssumme) ist sie wahrscheinlich die beste Investition deines Lebens.
Mein Fazit
Die Privathaftpflichtversicherung ist keine „Option“, sondern Pflicht. Sie schützt dich vor finanziellen Katastrophen, kostet fast nichts und gehört in jede solide Finanzplanung.
Wichtig ist nur, dass du:
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auf die richtigen Bausteine achtest,
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deine Police regelmäßig überprüfen lässt,
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und sie in ein Gesamtkonzept einbindest.
Mein Service:
Wenn du willst, checke ich deine Police und passe sie regelmäßig auf deine Lebenssituation an – ganz automatisch im Hintergrund. So kannst du dich auf dein Leben konzentrieren, während ich dafür sorge, dass deine Absicherung stimmt.
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